AzubiZukunftsGipfel auf Ferropolis
Ein Gastbeitrag unserer Kollegin Simone Everts-Lang
80 Auszubildende des Bildungszentrums in Bitterfeld-Wolfen gestalteten am Mittwoch, 3. September und Donnerstag, 4. September den Azubi Zukunfts-Gipfel. Die Denk- und ExperimentierWerkstatt (ABI LAB) des Forum Rathenau e.V. hatte nach Ferropolis eingeladen, und die Resonanz war groß. In 20 verschiedenen Workshops, in Einzelcoaching-Formaten und Gruppenevents setzten sich die Auszubildenden intensiv mit Fragen rund um ihre persönliche, berufliche und gesellschaftliche Zukunft auseinander.
Der AzubiZukunftsGipfel ist ein weiteres Angebot des Forum Rathenau e.V. im Bereich Betriebliche Bildung von morgen neben dem Future Skills Parcours und dem CarbonCycleCultureClub (C4) zum Thema Ausbildung der Zukunft am 24. September 2025 im Rahmen der Bildungsmesse 2025 im Metall-Labor „Dr. Adolf Beck“ in Bitterfeld-Wolfen.
„Die Auszubildenden hier in der Region sind eine sehr große Gruppe“, sagt Ilka Bickmann, Leiterin der DenkWerkstatt des Forum Rathenau. „Wie sehen sie ihre Zukunft?“ Die Idee zum Azubi Zukunfts-Gipfel war ihr vergangenes Jahr bei der Bildungsmesse gekommen. Der Forum Rathenau thematisiert die „kommenden Dinge“. „Wir geben den Auszubildenden in der Region eine Stimme, wie sie ihre Betriebe und ihre Region in Zukunft sehen“, so Ilka Bickmann.
Zum Auftakt am Donnerstag gab Professor Harald Kegler einen Impuls zum Thema „Ein neuer Anfang für die Region. Vor 35 Jahren entstanden mit dem Ende der Braunkohleförderung neue einzigartige Orte wie Ferropolis, die Arbeitsplätze sichern, neue schaffen und Chancen für Ausbildung eröffnen. Ein starkes Signal, seine eigene Zukunft zu gestalten.“
Strukturwandel = Ausbildungswandel war eines der vielen Folgeangebote im Workshopformat, das sich die Auszubildenden aussuchen konnten. Strukturwandel, „was hat das mit mir zu tun?“, fragte Sarah Zimmermann, von der ExperimentierWerkstatt des Forum Rathenau. Dabei zeigte sich, dass die Erfahrungen aus dem Kohleausstieg, die in der Region ja bereits vor etwa 30 Jahren gemacht wurden, auf aktuelle Transformationsprozesse in der Region übertragbar sind.
Die Auszubildenden thematisierten zum Teil eine Unsicherheit, was die Übernahme nach der Ausbildung in die Betriebe betrifft. Ilka Bickmann, die im Rahmen des World Cafés viele Stimmen der Auszubildenden gehört hatte, meinte, es sei sehr beeindruckend, dass die jungen Menschen trotz dieser Unsicherheiten selbst sehr stabil seien: „Sie wissen, dass sie eine Zukunft haben“, sagte sie. So gut wie alle wollen in der Region bleiben. Somit sei das ein sehr starker Nachwuchs für das Mitteldeutsche Innovationsrevier. Auch im kommenden Jahr sei wieder ein Azubi Zukunfts-Gipfel geplant, so die Leiterin der DenkWerkstatt. Eine:n Vertreter:in aus der Politik könne man dann ins Programm aufnehmen, um so dieses wichtige Thema Ausbildung und die Stimmen dieser jungen Menschen noch besser in die Politik zu tragen.